Gestern waren wir bis spät in der Nacht unterwegs um wenigstens die dringendsten Fälle, nahe dem an der Müllhalde gelegenen Haus vom tierlieben alten Mann in Ban Krut und im Dschungel, zu Kastrieren (6 Hündinnen) und den weggeworfenen oft sehr kranken Welpen zu helfen. Heute und am Montag geht es trotz schmerzendem Rücken und zerbissenen Händen weiter mit den Kastrationen der zum Teil schon im Anfangsstadium trächtigen Hündinnen sowie Impfungen der Welpen.
Um die Population der Strassenhunde, nachdem die Stiftung Tierbotschafter.ch die uns zugesagte Finanzierung der bereits laufenden Kastrationen für 2017 bedauerlicherweise und kompromisslos einstellte, nicht noch weiter explodieren zu lassen, gehe ich nun den einzigen möglichen Weg, um die strengen und oft unverständlichen, nicht selten willkürlich erscheinenden und sich stehst verschärfenden thailändischen Gesetze mit oft drastischen Sanktionen für Ausländer, dennoch gerecht zu werden. Zum Wohle der vielen Strassenhunde, die keine Schuld für menschengemachtes Ungemach tragen. Strassenhunde sind weder politisch aktiv noch gehören sie dem von der Stiftung Tierbotschafter kritisierten thailändischen s.g. System an und wären ohne unsere Hilfe verloren. Oft ist es ein schwieriger Spagat zwischen den so unterschiedlichen Kulturen, doch wenn es um den Kampf für das Recht der Tiere geht, sind auch Kompromisse unerlässlich.
Es gibt immer einen Weg um zum einen nach wie vor transparent sowie seriös zu arbeiten und dennoch, angesichts gewisser Einschränkungen, für das Wohl der Tiere zu kämpfen. Meine jahrelange stets ehrenamtliche Tierschutzarbeit vor Ort in Thailand, mit einigen Tiefen doch überwiegenden Höhen und grossen Erfolgen, zusammen mit meinem Tierärzteteam und Helfern, lassen mich zuversichtlich nach vorne schauen Besonders die von Menschen gemachten Widrigkeiten im In- und Ausland fordern immer wieder meine ganze Kraft. Diesen Herausforderungen stelle ich mich jedes Mal von neuem und so kastrieren und impfen wir nun, mit der finanziellen Hilfe von unseren verbliebenen treuen Unterstützern sowie weiteren Spenden tierlieber Menschen, zuerst die dringendsten Fälle, vorrangig Hündinnen die bereits läufig oder sogar im Anfangsstadium trächtig sind, um weiteres Tierleid zu verhindern. Selbst bin ich, bis zur Lösungsfindung mit den Behörden, derzeit offiziell nur passiv und gesetzeskonform dabei und überlasse unserem thailändischen Team die praktische Arbeit nach meiner Anleitung, soweit wir es nun mit unsrem erheblich kleineren Budget finanzieren können, nachdem die Tierbotschafter aus der Schweiz ausgestiegen sind.