Jahresrückblick und Ausblick auf das neue Jahr 2021

Welch ein bewegtes Tierschutzjahr liegt nun hinter uns. Begonnen hat es sehr zuversichtlich und voller Tatendrang, tierliebende Freunde besuchten uns während ihres Urlaubs Anfang des Jahres in Thailand und unterstützten unser erfolgreiches Projekt.
Doch dann kam COVID19 und der erste landesweite Lockdown mit all den behördlich angeordneten Einschränkungen. Schnell fanden wir, zusammen mit den thailändischen Behörden, Lösungen um in unserer kleinen Tierklink weiterhin und kontinuierlich unter Einhaltung der COVID19 Hygienemassnahmen, streunende Hunde und Katzen unfruchtbar zu machen. Ebenso das Einsammeln von Streuner zur Kastration gemäß der Studie TN&R (Trap, Neuter and Return) .
Seit Projektbeginn waren es mehr als 4500 Unfruchtbarmachungen von Hunden und Katzen und zehntausende Schutzimpfungen.

Ausländische Touristen dürfen inzwischen nur noch unter sehr strengen Quarantäneauflagen einreisen, für die Mehrzahl der Urlauber jedoch unerfüllbar.
Jetzt kommt die 2. COVID19 Welle auch nach Thailand mit Lockdown und vielen Beschränkungen.

Die ländliche Gegend rund um den Landkreis von Bangsaphan ist eher ruhig und ursprünglich und war noch nie ein Touristen-Hotspot um ausreichend Spenden zu sammeln, wir sind deshalb auf tierliebe Unterstützer aus dem Ausland angewiesen, denn wir bekommen keine Staatliche Unterstützung und die ländliche thailändische Bevölkerung, überwiegend aus armen Bauern und Tagelöhner, kämpfen selbst täglich um ihre eigene Existenz und sind froh wenn sie ihre kranken Tiere bei uns kostenlos oder zu einem geringen anteiligen Kostenbeitrag behandelt bekommen.

Die Stiftung Tierbotschafter in der Schweiz unter der Leitung von Brigitte Post hatte zwischen 2015-2016 massgebend das Refugium für Hunde mit einer s.g. Einsatzzentrale, Kastrationsklinik und Pflegestation für Behinderte und kranke Tiere in einem Areal von 4800 qm aufbauen lassen.

Zahlreiche Unterstützer der Stiftung Tierbotschafter gaben großzügig Spenden für unser erfolgreiches Tierhilfe-Projekt in Bangsaphan, für den Aufbau des Tierheims und die Ausstattung der Kastrations-Klinik für Strassentiere und freilaufende Besitzertiere.
Die Stiftung Tierbotschafter unterstützte uns bei den laufenden Kosten (Futter, Medikamente, Tierarzt, Strom Wasser, etc.) mit einem kleinen Anteil von monatlich 350 €, sowie zuletzt 16 € pro Kastration, im Preis inklusive die obligatorischen Tollwutimpfung sowie Floh, Zecken und Räude Prophylaxe.  Eine echte Herausforderung bei diesem Budget.

Am 23.09.2020 dann der Schock, denn wir erhielten die Kündigung der Stiftung Tierbotschafter für jegliche Unterstützung zum 31.12.2020.
Gezeichnet von: Brigitte Post, Promenade 22, 5200 Brugg / Magda Muhmenthaler, Tiervermittlung www.tiervermittlungen.ch, St. Gallerstr. 107, 8352 Schottikon/Räterschen sowie Dr. med. vet. Stephanie Ruge Bergstrasse 35A, 8962 Bergdietikon, Schweiz
Wir sind entsetzt und fassungslos, besonders über die nicht nachvollziehbare Begründung, zumal wir die Vorgaben der Stiftung Tierbotschafter immer genau einhielten, sofern sie nicht gegen nationale Bestimmungen und Gesetze verstiessen, wie als Beispiel die Anbringung von Ohrmarken bei kastrierten Hunden um sie als „reine Tiere“ von „unreinen Tieren“ (so die öffentliche Bezeichnung von Brigitte Post) unterscheiden zu können, auch aus Marketinggründen um, wie bei anderen Tierbotschafter-Projekte Fotowettbewerbe von Hunden mit Ohrmarken am Strand zu veranstalten, was wir aus nachvollziehbaren Gründen von der Regierung nicht erlaubt bekamen und Frau Brigitte Post immer wieder aufs Neue verärgerte,
Darüber hinaus haben wir unsere s.g. Bringpflicht und unseren transparenten Rapport immer mehr als ausreichend erfüllt.

Ein Desaster für die kranke und verletzten Streuner von der Strasse, die sonst niemanden haben und die in unserer Tierklinik kostenlos Hilfe bekamen. Eine Katastrophe, da sich das Tierleid draussen auf der Strasse ohne Unfruchtbarmachung nun unkontrolliert vermehren wird.

Tierliebe Menschen übernahmen Patenschaften für einzelne Hunde in unserem Refugium, darunter viele gelähmte und behinderter Hunde, doch es wird leider nicht ausreichen unser Projekt wie bisher fortzusetzen.
Ich selbst gründete das Projekt im Jahr 2009 und arbeite nun schon seit fast 12 Jahren ehrenamtlich ohne Lohn vor Ort, selbst nach meinem komplizierten Beinbruch auf Krücken mit bleibender Behinderung, durch alle Höhen und Tiefen, Anfeindungen und Neid sowie versuchte Korruption, als meinen Beitrag zu unserem Tierhilfe-Projekt, zusammen mit der sehr tierlieben Ying, die nun, aus finanziellen Gründen, nur noch als Halbtagskraft zum halben Lohn tätig sein kann.

Wir sind dringend und kontinuierlich auf Spenden angewiesen, nicht nur um die monatlichen Fixkosten für das Tierheim zu stemmen, sondern auch um die Überpopulation von Streuner weiter bekämpfen zu können.

Tausend Dank an alle treuen Supporter, wir hoffen auch weiterhin auf eure Unterstützung im Jahr 2021.

Heike und Ying

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