Hinter dem Haus meiner Nachbarin wohnt ein alter Mann mit seiner jungen Hündin und einem grossen weissen Rüden. Da der alte Mann sich nicht richtig um die Hunde kümmern kann, ausser die Reste seiner Nudelsuppe aus dem Fenster zu kippen, haben wir die beiden Hunde schon länger in unser Programm „Futter auf Räder“ aufgenommen. Eine thailändische Helferin hat den Mann schon vor Wochen gefragt, ob denn die geschätzte 12 Monate alte Hündin bereits kastriert sei, denn bei so jungen Hunden ist das nicht ohne weiteres zu erkennen und ausserdem dürfen wir keine Besitzerhunde ohne Erlaubnis operieren. Er bejahte und so haben wir nur die notwenigen Impfungen gegeben. Plötzlich seit 2 Tagen war die kleine verschmusste Hündin verschwunden und ist erst heute wieder aufgetaucht. Bei mir läuteten alle Alarmglocken, doch noch ging ich davon aus, dass sie in die Läufigkeit gekommen wäre. Aber dann sah ich die volle Milchleiste und auch den Milchfluss. So musste ich nur noch auf die Suche gehen, wo sie ihre Welpen versteckt hatte. Nicht lange und wir fanden die Mutter zusammen mit ihren 2 Tage alten Welpen in einer tiefen und engen Erdhöhle, ausgerechnet an einer Drainage durch die bei Regen eine grosse Menge Wasser durchfliessen. Auch wenn die Hundemutter recht zierlich ist, brauchte sie fast fünf Minuten um sich aus der langsam zusammenstürzenden Höhle zu quetschen. Mit einer Taschenlampe und mit meiner ganzen Armlänge, fischte ich vorsichtig 4 winzige Fellknäul mit geschlossenen Augen hervor. Es sind alles Rüden und kerngesund. Da zu befürchten war, dass sie ihre Jungen nicht unter dem Haus versorgen, sondern erneut in eine Erdhöhle bringen würde und der nächste tropische Starkregen schon wieder am Kommen war, mussten wir die kleine Familie in unsere Pflegestation auf dem Refugium bringen. Jetzt sind sie erst mal in Sicherheit und können sich ohne Gefahr an der Milchbar ihrer Mutter bedienen.