Eine schwierige Situation.

Seit rund 3 Wochen beobachteten wir eine sehr scheue streunende Hündin an den örtlichen Bahngleisen mit einem Kieferbruch, vermutlich durch einen Unfall verursacht. Ying fütterte sie nun täglich mit Weichfutter und gekochtem Reis, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Zu allem Unglück wurde sie dann auch noch läufig und wir mussten mit ansehen wie sie von streunenden Rüden gedeckt und trächtig wurde. Wir mussten auf jeden Fall verhindern, dass noch weiterer ungewollter Nachwuchs geboren wird um weiteres Tierleid abzuwenden. Ein erster Versuch die scheue Hündin mit Beruhigungsmittel im Futter einzufangen, schlug fehlt. Auch der erste Versuch mit einem Betäubungspfeil zur Demobilisierung ging daneben. Uns lief die Zeit davon, denn nur in einer frühen Phase der Trächtigkeit können wir noch die Unfruchtbarmachung durchführen.
Gestern dann in einer kurzen Regenpause waren wir endlich erfolgreich. In nur wenigen Minuten zeigte das Narkosemittel aus dem Betäubungspfeil seine Wirkung und die Hündin schlief tief und fest, so dass wir sie stressfrei zu unserem Tierarzt bringen konnten.
Die Kastration war komplikationslos, die 5 winzigen Föten wurden entfernt.
Der gebrochene Kiefer ist leider inoperabel, da es schon zu lange her ist, doch sie kann damit fressen. Schon kurz nach der Operation war sie wieder wach, wenn auch noch sehr müde.
Nun darf sie sich in unserer Pflegestation im Tierheim erholen.
Heute Morgen war sie wieder wohlauf.

Noch eine Anmerkung in eigener Sache, wenn alle anderen Möglichkeiten erfolglos blieben.
Es macht mir keinen Spaß mit einem Betäubungsgewehr stundenlang in einem Versteck im Dschungel bei tropischer feuchtheißer Witterung auf der Lauer zu liegen, zwischen beißenden Ameisen, giftigen Insekten und Schlangen, durchweicht vom eigenen Schweiß und Monsun-Regen. Aufs äußerste konzertiert um ja keinen Fehler zu begehen, damit das Tier nicht zu Schaden kommt und damit das sehr teure Narkosemittel im Betäubungspfeil nicht durch einen Fehlschuss verschwendet wird.

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