Unser heutiger Notfalleinsatz

An der Hauptstraße nach Bangsaphan noi, das kleine Bangsaphan, in Höhe unserer Gemeinde Suan Luang lebt schon seit langem ein recht kräftiger brauner Rüde und schlägt sich täglich von Haus zu Haus um an den Futternäpfen sein Fressen zu holen , sowie alle Fressfeinde sofort in die Flucht zu beißen. Dieses für ihn überlebenswichtes Verhalten zeigte er auch gegenüber den Menschen. Dennoch war es wohl dieses mal für den Einzelgänger, bei einer Auseinandersetzung, zum Verhängnis geworden. Seit einigen Tagen berichteten mir die Anwohner er hätte eine große Bisswunde im Genick und es wären auch schon Maden am fressen. Aber jedes Mal wenn er gesichtet wurde und ich das Betäubungsgewehr holte war er wie vom Erdboden verschluckt. Heute Morgen dann ein Anruf von unserer Köchin Yin, sie hatte ihn nahe der Hauptstraße gesichtet und wartet nun darauf, dass wir mit unserer Ausrüstung kommen. Nur wenige Minuten später waren wir Vorort, aber dann wieder das gleiche Spiel, denn er war erneut verschwunden. Aber dann sah Yin Fußspuren im sandigen Boden die in einen zugewachsenen Graben führten und wir legten unter größter Vorsicht den Eingang zu einer engen Kanalröhre frei, denn solche dunklen Verliese sind das ideale Versteck von hochgiftigen Kobras.
Beim Reinschauen war nur spärlich der Lichtschein am anderen Ende der etwa 15 Meter langen engen Röhre zu erkennen. Etwa in der Mitte sahen wir die schemenhaften Umrisse von einem liegenden Hund. Es wimmelte von unzähligen höllisch beißenden Ameisen, dennoch legte ich mich flach davor auf den Bauch und nahm den Schatten ins Visier, immer mit dem Gedanken, lass mich nur nicht den Kopf treffen. Wir hatten leider keine Lampe dabei und wollten auch keine Zeit verlieren. So gut es ging zielte ich auf den Bereich wo ich das Hinterteil vermutete und nur eine Sekunde später jaulte er auf, als sicheres Zeichen für einen Treffer, und rannte aus der engen Röhre. Nach nur 100 Metern ist er dann in einem Ananasfeld unter Palmen schlafend zusammengebrochen. Der Narkosepfeil hatte ihn gottseidank in die Schulter getroffen. Es wimmelte vor Maden in dem tiefen breiten Loch am Hals und auf dem Kopf und stank bestialisch nach Verwesung. Tausende Flöhe sprangen in seinem Fell und ich gab zuerst einmalkräftig Antibiotikapuder mit einem speziellen Mittel zur Abtötung der Maden in die Wunden um ihn dann mit dem PickUp in die Tierpraxis zu fahren. Der Tierarzt kennt diesen Anblick schon und er spülte, desinfizierte, schnitt totes Fleisch heraus und zog jede Made einzeln aus dem Fleisch. Es waren wie schon so oft hunderte fettgefressener Exemplare.
Jetzt hat er einen großen Verband um den Hals und ich habe ihm aus der Spendenkiste mit den Halsbändern ein passendes Geschirr herausgesucht und ihm angelegt in der Hoffnung, dass er nicht herausschlüpft wenn er wieder wach wird. Eigentlich gehört er für die Heilungsphase in einen ausbruchsicheren Notfallzwinger, nur wir haben im Moment keinen freien Platz und andere Zwinger müssen erst noch gebaut werden. Also haben wir eine tierliebe thailändische Familie gebeten ihn unter einem Dach an ihrem Haus an einem seiner vielen Fressplätze im Geschirr an einer langen Kette zu betreuen und wir würden auch zum weiteren Verbandswechsel oder wenn es Komplikationen gibt, vorbei kommen. Sicher ist nicht ob er sich dort nicht losreißt. Wir können nur hoffen.
Einen ganz großen Dank an alle Tierbotschafter in der Schweiz und auch den vielen Tierfreunden in Deutschland ohne deren Unterstützung wir das niemals stemmen könnten. Denn obwohl wir alle ehrenamtlich und ohne Bezahlung rund um die Uhr für die Tiere im Einsatz sind, müssen wir selbstverständlich die Medizin und die Tierarztrechnungen zum Wohle der Tiere begleichen können.
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